Von komischen Vögeln , Dünen und Walfischen
Wir fahren entlang ausgedehnter trockener Ebenen – direkt steppenhaft - mit riesigen Viehfarmen – Federvieh wohlbemerkt. Diese unförmigen, flugunfähigen, dafür umso lauffreudigeren Riesenvögel erheitern uns einen ganzen Nachmittag lang. Zuerst kommen sie neugierig an den Zaun, recken dann ihre Hälse einer Ballett gleichen Inszenierung folgend rauf, runter und dann links oder rechts. Die Laute, die sie von sich geben sind eher ein Schnauben als ein vogeltypischen Piepsen. Wenn sie fressen muss der Kopf natürlich auf den Boden runter, zum Schlucken allerdings muss er wieder rauf denn der Hals ist zu lange um das Gefressene gegen die Schwerkraft runter( bzw. hinauf - ) zuwürgen . Ja , und so machen ihre Köpfe im Laufe eines Tages wohl so etliche Höhenmeter. Und wenn ihnen Christian dann doch mal zu nahe kommt, werden sie auch ihrem Image als Laufvogel gerecht und sausen in einem Affentempo davon. Den Ritt auf einem von ihnen haben wir ganz bewusst den „Kollegen“ aus dem Neckermannreisebus auf einer „ Showfarm „überlassen – wir haben sie lieber in ihrer natürlichen Umgebung bei ihrer wohl liebsten Tagesbeschäftigung beobachtet: „steh und schau“.
Da uns noch Zeit übrigblieb haben wir aus der Reservekiste noch das De Hoop – Naturreservat, direkt am Indischen Ozean, herausgekramt. Nähert man sich der Küste, hat man den Eindruck auf schneebedeckte Berge zuzufahren – doch es sind riesige, strahlend weiße Sanddünen im gleißenden Licht. Bis zu 100 Meter hoh ist es faszinierend im weichen Sand ohne Schuhe herumzulaufen . Rauf dauert es 3 x so lange denn man rutscht immer wieder 2 Schritte zurück wenn man sich 3 Schritte hinaufgequält hat. Außerdem sinkt man bis zum halben Unterschenkel ein. Hinunter ist´s dafür wirklich lustig . Umso weiter man sich von befestigten Wegen wegbewegt umso unberührter wird die Natur und es ist ein faszinierendes und begeisterndes Bild zugleich wenn man riesige Dünen ohne jegliche Spuren menschlicher Wesen bestaunt , nur vom Wind modelliert. Ein Mosaik geschwungener Linien , bizarre wie mit dem Messer geschnittene Kämme der Dünen die je nach Sonnenstand mehr oder weniger plastisch ihren Schatten werfen . Durchzogen nur von Spuren verschiedenster Tiere.
Auch die Übernachtung im Park war ein Erlebnis , wir hatten ein eigenes Schlaf- ein Küchen- und ein Baderoundavel für uns alleine. Am Abend kam bei wolkenlosem Himmel wieder ein Steak auf den Grill und außer den Stimmen aus dem Busch war nichts zu hören .
Ja , und zuletzt noch die Wale – obwohl bereits spät im Jahr – sie waren noch da. Zu weit weg von der Küste um etwas vernünftiges auf Celluloid bzw. natürlich heutzutage auf Speicherkarte zu verewigen haben wir sie doch gesehen. Es ist trotz der Entfernung ein unglaubliches Erlebnis wenn sich 50 Tonnen aus dem Wasser werfen und mit einer gigantischen Gischtwolke wieder im Wasser eintauchen . In den anrollenden Wellen tummelt sich nebenbei eine Schule von Delphinen und sie haben offensichtlich viel Spaß nebeneinander auf den Wellenkämmen zu surfen. Südafrika ist Natur und erleben pur .