Muscat
Bevor man überhaupt über Muscat spricht sollte man mit einer althergebrachten Mär aufräumen . Die Muskatnuss kommt nicht von hier - das ist ein weit verbreiteter Irrglaube . Die Muskatnuss kommt von einer winzigen Inselgruppe in den Südmolukken – den Banda Inseln in Indonesien. Und noch ein Irrtum : Die Nuss ist keine Nuss sondern der Samen der Pfirsich ähnlichen Frucht des immergrünen , rein tropischen Muskatnussbaumes . Wie dem auch sei - Muscat empfängt uns nass –nein –nicht nur nass sondern regelrecht überschwemmt.
Viele Straßen sind überflutet bzw. vermurt und der Souk an der Corniche steht 1,20 m unter Wasser. Wir nutzen diesen Tag um uns zu akklimatisieren bzw. um uns auszuruhen und hoffen dass es am nächsten Tag besser sein wird . Wie wir später erfahren war dies eines der schlimmsten Unwetter die es in dieser Region je gegeben hat .
Muscat liegt malerisch eingebettet inmitten schroffer Berge und dem Meer. Der Name bedeutet sinngemäß übersetzt „der Ankerplatz“ und dieser liegt wohl beschützt von den beiden umgebenden Festungen Mirani und Jalali in der Bucht. Fast ein wenig zu modern mutet der dazwischen liegende Sultanspalast an. Architektonisch ist Muscat eine recht eigenwillige Fusion aus Gegenwart und Vergangenheit, aber durchaus ansprechend. Die Stadt besteht aus vier Zonen, die sich entlang einer fast 70 km langen Küstenlinie erstrecken. Alles ist sehr großzügig angelegt, nirgends hat man das Gefühl, dem sonst üblichen urbanen Verkehrskollaps zum Opfer zu fallen. Die Hauptdurchzugsstraßen sind vierspurig, z.T. sogar von Grünstreifen gesäumt und ausnahmslos durchgehend beleuchtet. Überhaupt wird ganz schnell deutlich, dass Energiekosten in diesem Land und speziell in der Hauptstadt nicht die geringste Rolle spielen. Ein gewisses Maß an Dekadenz ist auch hier spürbar. Nicht so ausgeprägt wie in Dubai, aber auch nicht von der Hand zu weisen. Ganz eindeutig geht es den Omanis sehr gut – und all die billigen Arbeitskräfte aus den Nachbarstaaten machen dies möglich.
Wir ziehen unsere Runden durch die Stadt, immer dem richtigen Sonneneinfall auf den Fersen. Es ist eine ruhige Stadt, die es einem sehr leicht macht, hier mal zwei Tage zu verbringen. Auch habe ich das für mich schönste Hotel gefunden, das ich bisher gesehen habe: das „Al Bustan Palace Hotel“ – ein *****+. Ein achteckiges Monument mit einer golden schimmernden Kuppel. Ursprünglich wurde das Gebäude für die erste Golfstaaten-Konferenz als „Gästehaus“ für die Teilnehmer konzipiert. Schon beim Eintritt in die Lobby taucht einen die weihrauchverhangene Luft in einen märchenhaften Zauber. Den Rest erledigen dann der Swarowski-Kronleuchter, die unzähligen Spiegel, Marmorsäulen und Brunnen, damit man endgültig völlig beeindruckt ist. Dabei haben wir die prunkvollen Suiten, den Ballsaal und das Auditorium für 600 Sitzplätze ja noch gar nicht gesehen. Zurück zur Realität … in unser Hotel …
Am nächsten Morgen stand noch die Große Sultan Qaboos Moschee auf dem Programm.
Ein monumentaler Prachtbaumit einem 90 Meter hohen Hauptminarett und dem größten Kronleuchter der Welt - natürlich auch von Swarowski. Beim Eingang werden wir streng kontrolliert , Elkes Rock ist
3 cm zu kurz - ein wenig daran gezogen und schon passt es . Wir sind wie immer früh dran und der ganze Bau gehört uns beinahe alleine - erst als wir die Moschee schon verlassen kommen so an die
20 Busse - das Hapag Lloyd Kreuzfahrtschiff hat angelegt . Zeit - eiligst das Weite zu suchen .Muscat war eine nette urbane Zwischeneinlage - trotzdem freuen wir uns auf eine Fortsetzung unserer
Offroadreise .