Akklimatisation
2. Akklimatisationstag und der Weg nach Lobuche
2. Akklimatisationstag . Wir sind im Hochgebirge angekommen. Unser Ziel ist Chungkung und wir werden knapp die 5000 Meter Marke erreichen.Es geht in ein Seitental abseits der üblichen begangenen Routen. Das ist insoferne angenehm als dass wir morgens überhaupt niemanden und später untertags nur mehr sehr wenige Menschen treffen. Es geht in Richtung Island peak . Einer der 6000er am Weg neben der Ama Dablam die wir nun von hinten sehen. Es ist anstrengend aber es geht gut voran . Bei 4880 Meter drehen wir um , den Mount Blanc sozusagen haben wir geschafft. Der Rest des Tages ist den üblichen Tätigkeiten wie waschen , Wasser filtern und ein wenig in der Sonne liegen vorbehalten.
Der nächste Tag wird uns nach Lobuche bringen 4960 m hoch. Es ist schön aber es bläst und starker Wind entgegen . Es erinnert mich etwas an segeln denn auch da heißt es meistens : Kurs ist da von wo der Wind herkommt. Nur bläst uns hier keine Gischt ins Gesicht sondern Staub. Es hilft alles nichts , Schritt wird vor Schritt gesetzt und so kommen wir , wenn auch langsam , aber doch voran . Was sehr auffällig ist - seit wir in Höhen über 3000 m unterwegs sind haben wir kein Hungergefühl. Es ist schier unmöglich in der Früh einen Bissen hinunterzubringen , zu Mittag müssen wir uns zwingen einen Müsliriegel zu essen und Abends dann wenigstens einen Teller Reis oder Erdäpfel.Um den eintönigen Geschmack etwas aufzubessern haben wir fast 2 kg Trockenwürste mit und geben immer eine Portion davon in den Reis , die Erdäpfel oder Nudeln. Heute glaube ich gebe ich mir einmal das Highlight - den Sherpastew. Elke weiß wovon ich rede - ist ein Eintopf der gar nicht so schlecht schmeckt. Aber trotz der wenigen Kalorien die wir zu uns nehmen fühlen wir uns nicht geschwächt - es ist nur schon sehr sehr anstrengend . Aber das ist auf 5000 m ja auch normal. Na , wir werden ja sehen was wir abnehmen , Ernst meint er hätte ja etwas mehr um davon zu zehren und es kommen ja bald die Feiertage - also es schadet nichts. Mittlerweile ist es 16 00 Uhr Ortszeit , es ist immer etwas mühsam den Rest des Tages zu verbringen . Draußen ist es mittlerweile zu kalt auch wenn die Sonne scheint . So bleiben also nur im " Zimmer" im Schlafsack zu liegen und neue Kräfte zu tanken ( Ernst macht das gerade neben mir und unterlegt sein Unterfangen akustisch) oder im Aufenthaltsraum rumzuhängen und die Zeit totzuschlagen . Wie dem auch sei Kräfte sammeln ist schon sehr spärlich dann über 5000 m verbraucht man angeblich nur mehr und gewinnt nichts dazu da die Höhe alleine schon sehr kräftezehrend ist.