Myanmar - Im Land der goldenen Pagoden
Da sind wir nun also im Flieger auf dem Weg nach Myanmar , dem alten Burma bzw. Birma . Wir landen pünktlich in Yangon , dem ehemaligen Rangoon . Nachdem wir schon im Frühjahr 5 Wochen durch Myanmar , vornehmlich auf Touristenwegen gereist sind, hat uns die Faszination an diesem Land dazu verleitet, dieses Erlebnis zu wiederholen . Diesmal auf wenig oder kaum ausgetretenen Wegen . Es gibt hier ohnehin kaum Tourismus und schon bei unserer ersten Reise hierher hatten wir oft über Tage kein „europäisches Wesen“ gesehen - dieser Eindruck wird sich nun bestimmt wiederholen . Immerhin haben wir die Reise schon Monate zuvor vorbereitet und bei der Burmesischen Militärregierung um mehrere Sondergenehmigungen für das Bereisen von Gebiete mit ethnischen Minderheiten angesucht . Bis zuletzt war nicht klar ob dieses Vorhaben gelingen würde , aber tatsächlich 10 Tage vor Reisebeginn kam das OK der Behörden .
So suchen wir nun in der Ankunftshalle nach unserem Guide und seinem Fahrer die pünktlich da waren und staunen nicht schlecht als sich auch eine Dame mit gepackter Reisetasche als Beauftragte der Regierung vorstellt - sie wird nun unser Anhängsel sein und uns während der nächsten 4 Wochen begleiten . Nach anfänglicher Skepsis stellt sich dann aber heraus, dass hier ohnehin kein Weg vorbeiführt, und vielleicht kann man sich ja arrangieren… und vielleicht ist sie ja auch ganz nett… und vielleicht – aber sehen wir mal.
Die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen hier nimmt uns auch sogleich gefangen, als unser Fahrer eine große rosa Torte mit Geburtstagswünschen auf den Tisch stellt . Beim Beantragen der Permits ist ihm aufgefallen dass unsere Freundin Mirella heute Geburtstag hat und so hat er sie gleich mit dieser Aufmerksamkeit überrascht. Nach diesem süßen Genuss geht unsere Fahrt los Richtung Norden. Es stehen uns vorerst 2 lange Fahrtage bevor um zum eigentlichen Ausgangspunkt unserer Reise , dem Inlesee zu gelangen . Wir kennen diese Strecke schon von der letzten Reise und so geht es ohne größere Stops auf den schlechten Straßen voran bis wir in die Berge gelangen . Trotzdem bleiben wir natürlich unterwegs von Zeit zu Zeit stehen um auf den lokalen Märkten etwas Obst zu kaufen.
….Tja, etwas was einem auf solchen Reisen manchmal leider nicht erspart bleibt, ist so manche Unpässlichkeit mit Magen und Darm. Diesmal hab anscheinend ich (Elke) „hier“ geschrien, als es um die Verteilung diverser Bakterien ging. Also verbringe ich den Tag heute in unserem Hotel, während die anderen drei einen Ausflug in zwei nahe gelegen Orte unternehmen. Nur gut, dass wir ein richtig schönes Hotel haben, mit riesigem Zimmer, Badewanne und heißem Wasser, Strom und sehr netten Menschen, die sich rührend um mich kümmern. Habe gerade wieder einen Teller superguter Reisschleimsuppe bekommen. Na, wenn da der Darm nicht gleich juhu schreit, weiß ich ihm auch nicht mehr zu helfen. Ich nutze diesen Tag also zur Ruhe, zum Schreiben und Lesen. Also wieder mal fast ein richtiger Urlaubstag! Es geht mir ja heute auch schon wieder viel besser.
Das Wetter hier ist dzt absolut angenehm. Morgens zwar ziemlich kalt, aber ab 9.30 wird’s angenehm warm, und sogar über Mittag noch gut erträglich. Also optimale Bedingungen für unsere Erkundungstouren. Christians vage Hoffnung, unsere Guide-Begleitung könnte sich vielleicht ja auch als nette Unterstützung herausstellen, hat sich durchaus bewahrheitet. Marlè hat zwar ihren Job über die Regierung, scheint aber keine Hardlinerin zu sein, weiß viel zu erzählen und ist wirklich sehr bemüht, es uns recht zu machen. Man darf in diesem Land die Dinge einfach nicht mit unseren Maßstäben betrachten. Man sieht den Druck dieser Militärjunta nicht direkt, aber er ist wohl permanent vorhanden und die Menschen haben sich ihm unterzuordnen. Für Vieles gibt es keine logische Erklärung, es hat einfach so zu geschehen. Es gibt immer wieder Unruheherde in unterschiedlichen Regionen, und so kann es vorkommen, dass eine Straße oder eine Region, die gestern noch geöffnet waren, morgen einfach Sperrgebiet sind. Die Menschen hier haben gelernt damit zu leben und ich denke, die Mehrheit hofft wohl, dass 2011 endlich die ohnedies schon gewählte demokratische Regierung an die Macht kommen darf und die Militärs in den Hintergrund treten. Es wäre diesem Land von Herzen zu wünschen.
PS : Leider verbietet das Regime in Myanmar Fotos über Outlook zu schicken und über Onlineleitungen ist es auf Grund der Geschwindigkeit auch nicht möglich . Vielleicht fällt uns noch etwas ein ansonsten werden wir die Fotos aus Laos schicken und ihr müsst vorerst nur mit dem Text zufrieden sein . Wir müssen uns nämlich entscheiden - entweder Fotos machen oder den ganzen Tag im Internetshop sitzen.