Yucatan

Yucatan – ja das heißt Sandstrände wie Puderzucker , Kokospalmen soweit das Auge reicht , das Meer azurblau und auch sonst alle Annehmlichkeiten die Herr- und Frau Tourist brauchen. Es fehlt uns demnach hier an nichts . Aber alleine deswegen sind wir nicht hier , wir versuchen so wie immer eine ausgewogene Balance zwischen Tourismus , Natur und Erleben des Gastlandes zu finden . Aber Eines darf nicht unterschätzt werden : Wir befinden uns an einer Karibikküste und dies heißt hier beständiger Wind von Ost nach West – ohne Pause . Das Wasser braust mit starker Brandung auf die Küste zu , Schaumkronen zeichnen weiße Linien ins Azurblau. Der Wind bläst den Sand in die kleinsten Ritzen , die Luft ist durchwachsen mit Salzkristallen und trüb , alles ist etwas klebrig . Insgesamt ein erstklassiger Stop für ein paar Tage ,aber  nichts für einen zweiwöchigen Relaxbadeurlaub- jedenfalls nicht für uns .

Umso entspannter war es dann ein erfrischendes Bad in einer der hunderten Cenotes zu nehmen . Cenotes , das sind Einsturztrichter im Kalkgestein die mit kristallklarem Süßwasser gefüllt sind und unterirdisch über viel Kilometer miteinander verbunden sind . Früher waren sie Trinkwasserspeicher der Maya , heute sind sie ein Eldorado für Höhlentaucher . Der Einstieg dazu oft nur wenige Meter klein ,Spalten im Boden und  unscheinbar im Dschungel und den Mangroven verborgen. 24 Grad warm , Sichtweiten bis zu 100 !!! Meter , riesige Kavernen mit Tropfsteinen in denen man wie in einem Kirchendom schwerelos schwebt .  Kleine Fische erscheinen im Licht  des Scheinwerfers als riesiges  Schattenabbild an der Wand , gleich prähistorischen Riesenraubfischen.  Von Zeit zu Zeit öffnen sich diese Höhlen dann wieder dem Tageslicht und der Blick aus der Dunkelheit in die hellen türkisen Sonnenstrahlen und Lichtbänder unter Wasser ist verzaubernd . Trotzdem darf man aber auch bei aller Schönheit und Faszination die diese Art des Tauchens bietet den Respekt vor der Sache nicht aus den Augen verlieren , denn plötzlich auftauchen ist nicht – irgendwie ist immer der Deckel zu .

Yukatan bietet darüber hinaus aber noch eine Menge anderer sehens- und erlebenswerter Dinge ,  Kolonialstädte , Mayakultur  und viel Natur in Form von Lagunen und Naturschutzgebieten .

Wir beschränken uns vorerst auf Tulum , die vielleicht malerischte Mayastädte überhaupt da sie die Einzige ist die direkt am Meer liegt . Die Anlage thront auf 15 m hohen Klippen über dem türkisen Wasser . In prähispanischer Zeit hieß der Ort Zamá, d.h. „ Morgendämmerung „ also waren natürlich auch wir die Ersten am Kassenschalter .Nach längerer Kulturpause durchstreifen wir also erneut das Ruinenfeld. Christian ist bereits nach wenigen Minuten voll in Fahrt : Einfallswinkel der Sonnenstrahlen wird permanent taxiert , wir eilen zügigen Schrittes dem Objekt der Begierde entgegen . Strafende Worte an störende Wolkenbänke verhallen wirkungslos. Wir hasten ein Stück weiter , alles scheint perfekt – da wagt sich ein rotgewandeter Tourist in der Ferne in den Bildausschnitt …… Kleidervorschriften müssen her – „ nur blaue und bestenfalls grüne T- shirts sind erlaubt „. Es hilft alles nichts , die Sonne steht noch zu tief – wir kommen zu Mittag noch einmal . Ich genieße in der Zwischenzeit die atemberaubenden Ausblicke und beobachte die vielen kleinen und großen Echsen die auf den heißen Steinen neue Energie tanken . Tulum – ein absolut lohnenswerter Ausflug .