Salento
Departamento Quindio
Wir erreichen per Flugzeug Armenia und dann weiter per Bus Salento. Der Ort besticht durch seine große Plaza und die farbenfrohen Häuser. Hier im Departamento Quindio ist die Architektur wieder anders, deutlich bunter. Der Ort ist touristisch aber zu 80 % kolumbianisch dominiert. Und wir haben zudem noch Wochenende, was zahlreiche Ausflügler hierher verschlägt. Jahrmarktgleich werden um den Park auf der Plaza Buden aufgestellt, Würste und Maisstriezel gegrillt und der Ort füllt sich mehr und mehr. Aus den vielen kleinen Bars und Cafès schallt laute Musik nach draußen, auch die ist hier anders als an der Karibikküste, irgendwie melancholischer. Auch wenn ich nichts verstehe, so höre ich dennoch corazón aus jeder 3. Liedzeile. Es ist für die Kolumbianer zweifellos ein Tag zum Feiern, für manche mit viel Schnaps und Bier.
Am nächsten Tag ist der Volksfestcharakter verschwunden, geblieben ist nur noch die ein bisschen traurige Musik, die die Plaza einhüllt. Ja, und die alten Herren gibt es noch, die vor den Bars sitzen oder stolz über den Platz spazieren, mit Hut, Stock und einem Schal, der traditioneller Weise über die Schulter geworfen wird. Die kolumbianische Volksseele hat sich uns hier offenbart. Vielleicht im Prinzip ja gar nicht so anders als bei uns.
Wir machen noch einen Ausflug auf eine Café-Finca. Das macht man hier so. Jetzt wissen wir alles über das Pflanzprocedere sowie über die Reifedauer der Kaffeebohne. Danach gab`s eine Tasse kolumbianischen Kaffee, bekannt für seine äußerst milden Sorten. War alles nett gebracht, der Kaffee schmeckt zu Hause trotzdem besser!
Nächster Fixpunkt in dieser Gegend war eine Tour ins Valle de Cocora. Aus einem 4 StundenTrip wurde ein 6stündiger Marsch, weil wir eine kleine Abzweigung übersehen haben. Nachdem wir die 3000m Höhenmarke dann schon eine zeitlang überschritten hatten, wurde uns klar, dass hier etwas schiefgelaufen war. Man wandert auf einer Höhe von ca. 2000m weg, zuerst entlang des Rio Quindio, immer mal über wackelige Hängebrücken, und dann steil bergauf. Das Blätterdach des Bergdschungels schließt sich meist über einem, Ausblicke negativ. Und alles um die einzigartigen Ceroxylon quindiuenses, die höchste Palmenart der Welt zu sehen. Diese Wachspalme, die Kolumbien zu ihrem Nationalbaum auserkoren hat, ist allerdings am Anfang sowie am Ender der Tour am besten zu sehen. Ja, wenn man`s nur vorher gewusst hätte! Was die Natur sich bei dieser speziellen Ausprägung jedoch gedacht hat, blieb uns bislang verborgen? Wie elendslange Giraffenhälse ragen die dünnen Stämme der Palmen mitten aus dem Grün der Wiesen empor, an ihrer Spitze eine kleine Palmwedelkrone balancierend. Nun gut, wir haben`s gesehen und verbuchen den Ausflug eher als sportlichen Reisebeitrag.