Letzte Eindrücke
Und so endet unsere Reise dort wo sie auch begonnen hat – in Bogotá. Wahrlich keine schöne Stadt, aber wie so oft, verändert ein zweiter Blick manchmal die Wahrnehmung, man sieht anders hin, fokussiert vielleicht auf Anderes, das zuvor noch völlig Fremde hat eine Nuance an Vertrautheit gewonnen und schon ergibt sich ein anderes Bild.
So durften wir also nochmals bei unseren Bekannten übernachten und hatten am Tag darauf sogar Glück mit dem Wetter. Ich weiß nicht, wie ich es deuten soll …. wir reisen ab und das Wetter wird schöner?? Ich tue es als Zufall ab, was sonst! Wir ziehen morgens noch ein letztes Mal los, rauf auf den Cerro de Monserrate. Majestätisch thront die schneeweiße Santuario de Monserrate auf einem bewaldeten Hügel in einer Höhe von 3.150 m. Pilgerscharen strömen auf den Berg, um die Kirche zu besuchen, und auch ganz normale Ausflügler wie wir. Wir sind früh genug unterwegs, so staut es sich an der Seilbahn noch nicht. Der Ausblick oben macht einiges deutlich, zeigt wie sich diese riesige Stadt am Fuße der Bergkette wie eine wuchernde Flechte ausbreitet. Wie im Halbkreis ausgebreitet liegt Bogotá auf einer Hochebene auf der Ostkordillere. Nahe des Bergrückens im Osten ist die Urbanität am deutlichsten zu erkennen, hier liegen die Zentren von Kultur, Wirtschaft und Finanzen, sowie auch die besseren Wohnvierteln. Je weiter man nach Süden kommt, desto kläglicher fällt das monatliche Einkommen aus und auch desto mehr gewinnen Armut und wohl auch Gewalt an Terrain.
Von unserem Aussichtspunkt ganz oben schauen wir runter auf das Barrio La
Candelaria, das historische und intellektuelle Zentrum Bogotás Die engen Straßen sind kopfsteinbepflastert und wir schlendern noch ein letztes Mal durch die wohl angenehmste Gegend dieses Molochs
von 9 Mio Einwohnern. Bei einer Taxifahrt hatten wir auch noch riesiges Glück, da Christian in all dem Trubel, dem Lärm und der Hektik dieser Stadt beim Aussteigen irgendwie sein Handy verloren
hatte. Und während wir diesen Verlust noch am Straßenrand „beweinen“, die Situation verfluchen, weil ja doch ziemlich blöd, kommen zwei schwer bewaffnete Polizisten auf uns zu und bringen den
kleinen Ausreißer zurück! Offensichtlich ist es nicht im Taxi geblieben sondern am Straßenrand. Ja, letztlich doch eine sicher Stadt mit ehrlichen Menschen – also Ende gut, Alles gut!