Singapore
Von Drachen , Göttern und Vulkanen – davon soll unsere Reise erzählen – vorerst gestaltet sich der Beginn allerdings noch etwas holprig . Fast hätten wir den Traktor gebraucht um aus unserem Graben wegzukommen – nach 30 cm Neuschnee aber auch kein Wunder . Dank Allradauto gelang es dann aber doch – lediglich die 3 Stunden Schneeschaufeln kurz vor Abflug waren noch ärgerlich da noch einiges Anderes zu tun war . Nun auf der anderen Seite der Erdkugel sind die Temperaturen zwar höher und es gibt keinen Schnee – Wasser aber trotzdem in jeder Menge . Jakarta , Singapur , Kuala Lumpur stehen teilweise unter Wasser . Trotzdem versuchen wir nun im Tigerstaat das Beste daraus zu machen .
Singapur, schon im 14. Jhd. Singha Pura („Löwenstadt“), später 1819 unter Sir Stamford Raffles brit. Handelsposten, heute wohl die sauberste Millionenstadt der Welt. Singapur ist ein multikultureller Schmelztiegel, ist die grüne Metropole am Singapur River. Die Stadt wird beherrscht von unzähligen riesigen Appartementblöcken, aneinander gestapelt zu Kleinstädten innerhalb der Stadt. Viele davon sind sehr luxuriös und daneben unzählige dem sozialen Wohnungsbau gewidmet – errichtet von den dienstbaren Geistern, den angeblich 4 Mill. Gastarbeitern. Ohne den Bauarbeitern aus Indien und Bangladesch, den Servicekräften aus China und den Maids von den Philippinen würde dieser Moloch wohl nicht funktionieren. Nicht alles ist gut, aber es wirkt dennoch friedlich und entspannt. Wir spazieren durchs Indische Viertel und fühlen uns gleich wohl. Das Essen, die Gerüche, die Menschen – wir schwelgen in schönen Erinnerungen an ein Land sehr nach unserem Geschmack – erstmals in diesen ersten Tagen unserer Reise fühlen wir uns etwas angekommen.
Singapur selbst besticht zweifelsohne durch seine moderne Architektur, unglaublich was man hier alles aus dem Boden gestampft hat. Oder besser, was sich aus dem Meer erhebt, unzählige km² Land wurden und werden durch Aufschüttung gewonnen, um die Insel zu vergrößern. Es dominieren Glas, Beton und Aluminium . Auch das koloniale Raffles-Hotel einst noch mit Meerblick, steht heute faktisch mitten in der Stadt. Ein modernes U-Bahn-System bringt uns quer durch die Stadt, unzählige Shoppingmalls mit Vertretern aller gängigen Luxuslabels, ein erstklassiges Straßennetz, und dennoch daneben viele großzügige Grünflächen und Parks. Schon faszinierend, dass eine Stadtplanung in dieser Mischung so gelingen konnte. Ob dieses Konzept aber bei dem bestehenden Bauboom und dem vorherrschenden Streben nach immer mehr von allem auch in Zukunft noch hält oder doch irgendwann im Chaos erstickt, wird man wohl erst im Nachhinein erkennen – so wie immer. Im Moment ist diese Stadt einen kurzen Stop-over aber auf jeden Fall wert.
Wir haben diese Tage bei Freunden verbringen dürfen und so war alles sehr einfach bis jetzt. Ich glaube, ich habe aber noch nichts über das Wetter erzählt: Nun ja …. mal regnet es, dann schüttet es …. und dann regnet es wieder …. Die Trockenphasen sind kurz und selten. Kurt meint, er hätte wohl statt der Sonnencreme den 3-Wetter-Taft mitnehmen sollen und Christian – und das ist jetzt kein Schmäh – ist während er kurz stehen blieb, ein Frosch hinten in seinen Croc gesprungen! Ja, so läuft das im Moment auf der Südhalbkugel.
Man kann sich vorstellen, wie herzerfrischend diese feuchten Tatsachen für den Fotografen sind! Christian schwankt noch zwischen der Verdrossenheit eines Sanguinikers und völliger Frustration. Kurt ist`s egal – sagt er zumindest …. in der Hoffnung, so öfter zu einer Kaffeepause zu kommen – ich meine, nur mit mäßigem Erfolg. Lassen wir uns also mal überraschen, was die auslaufende Regenzeit noch so alles für uns bereit hält. Während nun alle zu Hause Gebliebenen Schnee schaufeln, leeren wir halt regelmäßig unsere Crocs aus und hoffen, dass wir keinen Schimmel ansetzen werden.