Malaysien
Ein neues Land und neue, völlig andere Eindrücke – Malaysien. Nur ein kurzer Stopp zwischen Indien und Thailand. Wir landen in einer wieder völlig anderen Welt, eigentlich in einer viel vertrauteren. In Kuala Lumpur erscheint alles vom ersten Ankommen weg sehr westlich, sehr ähnlich unseren Standards. Plötzlich ist alles viel aufgeräumter, viel organisierter, ja auch einladend, könnte man sagen. Traditionelle chinesische, malayische und indische Einflüsse sind zwar sichtbar, aber im Vordergrund ist zweifelsohne die Moderne. Uns bleiben zwei Tage um in diese Weltstadt einzutauchen und wir sind sehr überrascht, dass alles hier so ruhig abläuft. Inmitten von mehr als 4 Mill Einwohnern, unzähligen Wolkenkratzern, einem weitreichenden U-Bahnsystem, Stadtautobahnen und wirklich unerwartet vielen Grünzonen lässt es sich nach dem zwar spannenden aber chaotischen Indien gut aushalten. Die neue Zeitzone hier klaut uns wieder 2 ½ Stunden und wir haben Mühe auf Touren zu kommen. So bewegen wir uns als etwas müde Stadtstreuner mit dem Hop-on-hop-off-Bus durch diese Metropole, abends zu Fuß durch Chinatown und zwischendurch, man muss es zugeben, mittags ein kurzer Stopp-over bei den „Zwei Goldenen Bögen“ … zumindest den jüngeren Lesern unter unseren Fans müsste dieses Lokal vertraut sein. Christian, zwar asienerfahren, ist der malayischen Küche überhaupt nicht zugetan und so muss es halt mal sein.
Die Petronas-Towers sind tagsüber wie auch nachts den Besuch absolut wert – ein architektonischer Kraftakt aus Beton, Glas und Aluminium. Außen alles sauber aufgeräumt, innen alles was das Konsumentenherz begehrt – Food-Courts und jedes bekannte und uns unbekannte Modelabel scheint hier vertreten zu sein. Die Welt von morgen? Wahrscheinlich! Wir haben`s gesehen, es hat uns beeindruckt, wir reisen nach 2 Tagen aber auch gerne wieder weiter, um zu entdecken und zu erleben.
Die Cameron Highlands, 100 km nördlich von KL, bequem zu erreichen mit einem überklimatisierten First-Class-Bus – alles sehr bequem. Ja, so ist Malaysien. Der britische Landvermesser Mr. Cameron hat schon 1885 für die Kolonialbehörden dieses klimatisch so hervorragende Hochplateau auf ca. 1500 m erstmals erschlossen. Die Briten wussten schon, wo sie sich ihre Refugien zur Erholung schaffen konnten. Sicher eine Wohltat für die hitzegeplagten Städter aus Kuala Lumpur. Und genau so mutet dieser Ort auch an – ein bisschen wie ein Winterschiort bei uns im Sommer. Hässlich? Ja, irgendwie schon. Unzählige Appartmenthäuser, auch richtig hohe Betonbettenburgen und dazwischen wuseln sich malayische Hitzeurlauber … und wir. Wir fahren per Taxi Richtung einer Teeplantage, gehen das letzte Stück zu Fuß und kommen uns ein bisschen vor wie in der Südsteiermark, nur eben um uns überall Tee anstatt Wein. Sehr schade!!! Heimweh überkommt uns, und spätestens bei der Teeverkostung ist uns klar, wo unser wahres Zuhause liegt – hier nicht! Christian und ich trösten uns mit dem Wissen, dass wir uns in Wielitsch schon einige Kisterln Wein sichergestellt haben. Ein schwacher Trost in dieser schweren Stunde. Aber dennoch, es war ein netter Ausflug ins Grüne, länger hier zu verweilen wäre allerdings auch nicht notwendig. Wir fahren per Autostopp in einem LKW wieder zurück ins Hotel und harren der Weiterreise am nächsten Tag.
Wir nähern uns ein bisschen zaghaft ans thailändischen Meer an, doch schließlich ist der Weg ja das Ziel. Also noch ein Zwischenstopp in Penang, einer Halbinsel im Nordwesten Malaysiens. Da erzähl ich jetzt aber nichts drüber – sonst schlafen unsere Leser noch ein. Tja, auch das ist Reisealltag!
Schließlich sind wir nun aber doch am Tag 39 unserer Reise in Thailand angelangt, haben mittlerweile in 23 unterschiedlichen Betten geschlafen und 15 verschiedene Fahrzeugtypen (Kurt ist der Statistiker bei uns) ausprobiert. Morgen geht’s mit dem Speedboat (Nr. 16) auf die erste von 4 Inseln im Tarutaro-Nationalpark. Ja, und wann wir uns dann wieder melden ???? Mal sehen ….