Insel - Neuland

Nach 20 Tagen zieht es uns nun doch in den Süden ans Meer. Wir wollen diesmal Insel-Neuland erkunden und fliegen nach Phuket. Von dort geht es mit dem Longtail-Boot in die Phang Nga Bucht. Koh Yao Yai bedeutet die „große lange Insel“, wenngleich sie nur 30 km in Nord-Südrichtung aufweist. Wir steuern allerdings zuerst ihre kleine Schwester im Norden, Koh Yao Noi, an. Beide Inseln haben gemeinsam, dass ihre Küsten extrem flach auslaufen, wodurch bei Ebbe das Wasser quasi verschwindet. Durch den eher  grobkörnigen, braunen Sand fehlt dem Wasser leider auch sein brillantes Türkis.  Die meisten Strände gleichen ab Mittag dem norddeutschen Watt. Man kann gut bis zu 300 Meter hinaus waten und steht doch nur knöcheltief im Wasser bzw. versinkt je nach Körpergewicht dabei im Schlick. Da bleibt einem dann nur übrig, nach Krebsen und Krabben zu jagen. Mehr Spaß macht es da schon mit dem Moped quer über die Inseln zu brausen. Wenn sich das meist sehr diesige Wetter mal gnädig zeigt, haben wir von  unserem Resort-Pool auf Yao Yai einen herrlichen Blick auf die Kalkfelsen in der Ferne. Meist aber ist das Licht zu diffus und lässt sie an fast im Dunst verschwinden. Die Großwetterlage zeigt eine große Nebelwolke entlang der gesamten Südwestküste Thailands für die nächsten 14 Tage. Gottseidank aber unterbrochen von Gewitterzellen, die von Sumatra heraufziehen . Na, da heißt es jetzt durchbeißen und Stimmung hochhalten!

Die Bevölkerung ist primär muslimisch, was uns zumindest einmal am Tag den Ruf des Muezzins beschert. Hier, im tropischen Asien, übt er allerdings bei Weitem nicht jene Faszination wie im Orient aus. Die Inseln haben sich weitgehend ihre Ursprünglichkeit erhalten. Jeder Reiseerfahrene weiß, was diese Tatsache auf der anderen Seite noch bedeutet – nämlich ziemlich viel Dreck. Kaum verlässt man die Anlage, findet man sich in sehr dörflicher Struktur wieder. Kleinste Garagenbuden, Verkaufsstände, Minitankstellen aller Art, auf jeder Insel eine Schule und eine Krankenstation und dieser Tage auch viele verwaiste Restaurants und Bungalows. Die Anzahl der Touristen ist minimal. Auf unsere Frage, wie es wohl den Menschen hier seit Corona ginge, erfahren wir – wie auch schon anderer Orts – gar nicht ganz so schlecht. Natürlich, all jene, die ausschließlich vom Tourismus leben, erleiden große Einbußen. Hier auf diesen beiden Inseln wäre aber das nicht der Fall. Man lebe hauptsächlich vom Fischfang und der Kautschukproduktion und der Tourismus stünde erst an dritter Stelle. Und überhaupt haben wir den Eindruck, die Thais haben sich an die Coronasituation viel besser anpassen können, als  wir in Mitteleuropa. Thais verdienen natürlich auch lieber mehr Geld als weniger. Und wenn sie es haben, geben sie es aus. Aber wenn nicht, na dann funktioniert das System Familie immer noch und man kommt eben mit weniger aus. Und dafür muss man noch ein bisschen weniger arbeiten, was den meisten auch sehr gelegen kommt. Interessant ist, dass sie fast ausnahmslos alle im Freien Maske tragen. So auch, wenn sie alleine am Moped sitzen oder im Longtail-Boot über das Meer schippern. Auf unsere Frage, worin denn der Sinn dieser Aktion liege, war die Antwort, wir sind es einfach schon so gewohnt und dann wüsste auch jeder andere, dass man die Maske auch im Innenraum trägt. Wir lassen uns demnach nicht weiter auf dieses Thema ein. Es ist schon mühsam genug, wenn wir die Nachrichten von Zuhause hier mit verfolgen.

Ein Longtail-Boot bringt uns wieder zurück an den Pier und wir besteigen, in Ermangelung anderer Möglichkeiten, ein Songthaew, ein öffentliches, offenes Sammeltaxi nach Krabi. Uns dort raus zu lassen, wo wir wollten, hat irgendwie nicht geklappt. Also ging`s über die Dörfer, dann zum nächsten Busbahnhof und noch ein Stück weiter zum falschen Pier, bis wir erneut in ein diesmal privates Taxi steigen, um unseren Zielort doch irgendwann zu erreichen! „Keep on smiling“ bleibt die unumstößliche Devise, wenn man individuell reist. Krabi selbst bietet für uns nichts, das uns positiv in Erinnerung bleiben wird. Der Blick zu den Kalkfelsen leider auch nicht, weil es nach wie vor zu dunstig ist und dem Wasser jegliches Blau fehlt.

 

Ein Ausflug auf Koh Klang lässt uns nochmal ganz tief in thailändisches Leben eintauchen. Eine kleine Insel, durchzogen von unzähligen Wasserarmen, zu erreichen nur über Longtailboote, die auch standardmäßig Mopeds von einer Seite zur anderen transportieren, zeigt das Leben abseits der großen Hotelresorts. Landwirtschaft, Fischerei und kleinste Restaurants ermöglichen den Menschen ihren Lebensunterhalt. Ein netter Ausflug, mehr wohl nicht. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten beiden Inseln – Koh Bulon Lae und Koh Lipe,,,,