Wieder hoch hinauf zum Sonköl lake

Die Fahrt wieder runter vom Koldomo-Pass ist wirklich schön und ich glaube vermeintlich, die wirklich anspruchsvollen Passagen jetzt hinter uns zu haben. Aber man weiß es nie so ganz genau in diesen Stan-Ländern! Es ist kein Verlass auf gute Straßen, soviel haben wir schon festgestellt! An einem idyllischen kleinen Bach auf 1700 m finden wir einen netten Stellplatz nahe dem Ort Dedemel. Jungs kommen auf ihrem Esel vorbei … und dann kommt das, was die nächste Story „Die Rettung der Grapefruit“ näher erläutert … J.

Die kleine Stadt Kazarman bietet uns wieder die Möglichkeit, unsere Vorräte an frischem Obst und Gemüse aufzufüllen. Ich erspare es mir mittlerweile, eine große Einkaufsliste zu schreiben – man nimmt einfach was es gibt. An Gemüse ist es im Grunde immer dasselbe – Tomaten, Paprika, und Gurken, die Auswahl ist selten größer. Die Landschaft ist hier wieder ganz anders, grün, fruchtbar, viel Landwirtschaft. Aber bald geht es wieder nach oben – Kirgistan ist und bleibt gebirgig!!! -  über den Kara Göö Pass Richtung Sonköl-Lake. Zuerst wieder hinauf und dann auch wieder runter …. bis wir in einer Serpentine einen grandiosen Standplatz für die Nacht finden. Ein Rundumblick vom Feinsten und auch das Wetter spielt mit. Nicht alles auf dieser Reise wird mir in Erinnerung bleiben – dieser Platz aber ganz bestimmt!

 

Christian (von Bennygoesoverland) hat nun seine Reisepläne geändert, möchte noch mehr Zeit in dieser Ecke einplanen, um ein Reiterfest am Sonköl zeitlich mit zu nehmen. Dieser Zeitplan passt für uns nun aber leider nicht mehr, also trennen sich hier unsere Wege und wir fahren früher weiter in Richtung Sonköl. So ergibt sich aber die schöne Synergie mit Silvia und Christoph (von Mankeitravel) und weiter geht es zu viert. Nach einem schönen gemeinsamen Abend an einem kleinen Fluss, der mich mit seiner Umgebung an das romantische Auenland der Hobbits erinnert, geht es wieder nach oben. Die bunten Blumenwiesen verschwinden und die Piste windet sich nach oben über den Moldo Ashuu – Pass. Die Strecke ist gut befahrbar, wirkliche Erholung ist es aber nie. Große Flächen extrem hoher, kerzengerader Fichten säumen die Hänge und erinnern uns ein bisschen an den bayrischen Wald. Die Landschaft in dieser Ecke des Landes ist also wirklich sehr (!) abwechslungsreich. Oben am Sonköl auf über 3000m Höhe angekommen erwarten uns wieder die Sommerweiden der Nomaden. Viele Zelte, Herden freilaufender Pferde, üppiges Grün, an einem Seeabschnitt auch Touristen-Zelt-Camps – alles lässt unweigerlich Mongolei-Feeling aufkommen. Nur der Adlerjäger fehlt jetzt noch J. Der Sonköl ist eindeutig zu kalt für ein Bad, bietet nur dem Auge etwas. Wolken ziehen und zeichnen ein spannendes Bild in den Himmel. Bevor kurz sogar etwas Regen kommt, zeichnen sich bereits kleine Schaumkronen auf der riesigen Wasserfläche ab. Fotogen bleibt es allemal. Die Strecke entlang des Sees ist wieder übelste Lehmpiste und erinnert uns daran, in welchem Land wir uns befinden. Das Geholper wird bestimmt bis zuletzt nicht aufhören, damit habe ich mich schon abgefunden. Trotzdem genießen wir diese zwei Tage sehr, bevor es wieder über den Parrot-Pass über unzählige Serpentinen nach unten geht. Wie gesagt – es geht ständig steil nach oben und auch wieder steil nach unten. Der Untergrund ist trocken und das ist auch gut so. Bei Regen wäre diese Piste für uns nicht befahrbar – zu schmierig und rutschig. So aber haben wir Glück und kommen gut unten wieder an. Endlich wieder ein Stück richtiger Asphalt, und es geht weiter Richtung Issykul-Lake.