Steppenlandschaft
Südgeorgien
Irgendwann trennen wir uns doch von Wein und anderen leiblichen Genüssen und machen uns weiter Richtung Süden auf. Der angeblich romantischte Ort – Sighnaghi – liegt auf unserer Strecke. Weil es so Viele für den schönsten Tag ihres Lebens hierher zieht, ist es auch die Stadt der Liebe. Wir verbringen eine Nacht hier am Parkplatz mitten in der Stadt, spazieren durch die Gassen und stellen fest, dass wir schon durchaus charmantere Orte gesehen haben. Der Blick hinunter ins Tal ist getrübt vom Wetter und so verlassen wir die Stadt der Liebe, überlassen sie wieder den Touristenströmen. Georgien hat unserer Meinung nach wahrlich mehr zu bieten!
Die Steppenlandschaft südöstlich der Hauptstadt ist da z.B. so etwas wirklich ganz Besonderes. Das alte Kloster David Gareja stand ja bereits auf unserer Hinreise am Programm und wir haben diese Gegend bereits gestreift. Das Wetter war damals aber nicht besonders und auch unsere Pläne ließen nicht viel Zeit für die Steppe. Ich verrechne mich „ein kleines bisschen“ mit den Kilometern, aber es ist gar nicht schlimm und schon sind wir da J. Während des Sommers kann es hier brütend heiß sein, jetzt im frühen Herbst ist es ideal, durch diese Halbwüstenlandschaft zu fahren. Vorbei an ausgetrockneten Salzpfannen, die im gleißenden Licht der Sonne blenden, geht es entlang goldener Graslandschaft. Wieder mal ganz typisch, so aus dem Augenwinkel heraus entdeckt Christian einen grandiosen Standplatz mit 360° Blick über die Landschaft. Wir verbringen noch einen gemeinsamen Abend mit Beate aus Deutschland, die unseren Truck im Vorbeifahren ausgemacht hat. Ein wirklich schöner Abschluss bevor es nach Tbilisi geht.
Dort parken wir wieder wie gewohnt direkt über der Sameba Kathedrale, treffen nochmal Silvia und Christoph von Mankeitravel und so schließt sich der Kreis. Dort haben wir begonnen, dort haben wir einander das erste Mal getroffen, hier endet auch unsere Reise für dieses Mal. Die nächsten Tage sind damit ausgefüllt, den Truck gut unterzustellen, alle Vorkehrungen für seine „Überwinterung“ zu treffen und den lieben Einladungen unserer Freunde vor Ort Folge zu leisten. Die letzten beiden Tage wohnen wir privat, feiern mit Freunden und bereiten unsere Abreise vor. Alles wird noch etwas knapp, nicht alles läuft im ersten Versuch, aber wir kriegen es gut hin und sitzen etwas müde, unglaublich erlebnis-gefüllt und noch ein klein wenig „wie durch den Wind“ im Flieger zurück nach Hause. 5 ½ Reisemonate finden ihr Ende und wir müssen wieder unseren Platz zu Hause finden. Auch das ist ein kleines Abenteuer …. Und dauert noch an, während ich diese Zeilen schreibe (jetzt bereits wieder seit 2 Wochen zu Hause….). Hirn und Herz brauchen länger, als ich mir das gedacht habe…J