Erste Tage

 

Von Jerewan nach Tbilisi

Ein bisschen wehmütig verabschieden wir uns von Zuhause. Die letzten Tage waren aber auch sehr anstrengend. Christian hat mit viel Akribie und Einsatz versucht, die nächsten Wochen und Monate optimal vorzubereiten. Wir haben also einen Plan….wollen von Georgien über die Grenze nach Russland, weiter nach Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan nach Kirgistan und von dort zurück über Afghanistan, den Iran in die Türkei und wieder nach Georgien. Es gibt ein paar Varianten, abhängig von der politischen Situation aber auch von unserem Durchhaltevermögen. Wir wissen, dass uns neben sicher großartigen Landschaften auch grottenschlechte Straßen erwarten, bestimmt mühsame Grenzübergänge und vielleicht auch stressige Beamte an unzähligen Checkpoints. All das ist uns bekannt und doch sind es erst nur Worte und Erzählungen anderer. Und wie sich all das anfühlt, das wissen wir noch nicht. Aber so viel steht fest – der Start ist gelungen.

Ohne Probleme nimmt uns Wizz-Air in Wien mit unseren gut 100 kg Gepäck mit und spuckt in Jerewan auch alles wieder schadfrei aus. Wir kommen pünktlich in den frühen Morgenstunden an, fahren  mit dem Taxi auf den Campingplatz und fallen vorerst mal todmüde ins Bett. Die nächsten Tage heißt es Styros wieder auf Vordermann zu bringen, alles wieder ein zu räumen – und auch das klappt problemlos. Wir besorgen uns noch – ebenfalls problemlos – unser Transitvisum für Turkmenistan an der Botschaft in Jerewan. Aber um ehrlich zu sein, zum Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, haben wir den Plan, dieses letzte absolut autokratische Land zu bereisen, wieder aufgegeben. Die wenigen Highlights dort erscheinen uns den Aufwand nicht wert. Nun gut, wir haben das Visum … sehen wir mal.

Recht zügig fahren wir weiter Richtung Norden, lassen den Sevan See in Armenien aufgrund zu kühler Temperaturen rechts liegen und steuern Tiflis an. Wie auch schon bei unserem letzten Besuch können wir Armenien nicht so viel abgewinnen, freuen uns daher auf unser liebgewonnenes Tiflis.

 

Der Stellplatz an der Armenischen Kirche hoch über dem Stadtzentrum ist wieder ideal für die Tage hier. Wir stehen sogar am exakt gleichen Platz, wie letzten Herbst. Sogar die Unterlegsteine für die Ladeplattform liegen noch dort J. Man hat anscheinend auf uns gewartet! Wir treffen Margret und Alexander, Freunde und Unterstützer hier in der Stadt und fühlen uns gleich noch ein kleines Stück heimischer. Moritz und Lisa aus Niederösterreich, für die wir ihre mit dem Russlandvisum ausgefertigten Pässe aus Österreich mitbringen, sind auch schon hier und so füllt sich der Platz jeden Tag ein kleines bisschen mehr mit all den Overlandern auf ihrem Weg nach Osten. Wir haben nichts Bestimmtes vor, lassen uns durch die Stadt treiben und fassen nochmal alle Informationen für die Weiterreise zusammen.