Thakhek - Loop

 

Kong Lor Höhle

Der Chinesen-Zug bringt uns nach Vientiane. Weil es praktisch erscheint, buchen wir im Anschluss gleich den Nachtbus nach Thakhek. Startet um 19.30 und kommt um 05.30 an. Das passt -  denken wir halt. Na ja, der Bus ist kein Luxusgefährt und die Abteile eher für Liliputaner gemacht. Also Löffelchen-Stellung mal rechts rum, mal links rum und immer gut vorher absprechen - sonst gibt's blaue Flecken.  Irgendwann mitten in der Nacht spuckt uns der Bus dann  um 02.30 aus. Ist schneller gefahren als geplant. Zum Glück ist um die Ecke etwas, das sich "Hotel" nennt! Egal - schnell die Augen schließen und durch....  alles ist besser als am Bordstein zu sitzen! Morgens geht es dann via TukTuk nach Thakhek in unser Boutique Hotel. Na ja, wir vergeben keine 5-Sterne, aber sehr ordentlich und sogar irgendwie charmant. Der Ortskern wirkt fast ungewöhnlich aufgeräumt und die Organisation unseres Mopeds für die nächsten 5 Tage funktioniert reibungslos. Zur Belohnung gibt's am Abend noch eine gar nicht schlechte Pizza!

Wir verwerfen die Idee, mit dem Auto zu fahren und nehmen uns wie die meisten hier ein Moped. Christian den Rucksack vorne, ich ihn hinten und los geht es. Vor uns heute 108 km. Zwei Höhlen (Xieng Liap und Phaya In Cave) schon nach wenigen Kilometern, interessant ausgeleuchtet inkl. Buddha-Shrine - schon mal ein guter Einstieg für die Runde. Der Zustieg eine kleine Kletterei, dann mal durchs Wasser und über eine Hängebrücke. Macht alles aber richtig Spaß und ist den Ausflug wert. Die Strecke dazwischen ist noch mäßig interessant aber auf dem glatten Asphalt rollt es sich gut. Die Tham Nang Ene Cave muss es dann noch sein - sehr schön! Es gäbe in dieser Karstlandschaft noch weitere Höhlen und Viewpoints, aber wir beschließen, nicht alle gesehen haben zu müssen. Kurz vor unserem Tagesziel lädt noch der Song Sa Wasserfall mit seiner schönen Badegumpe zu einem Stopp ein.

 

Der heutige Tag gehört ganz diesem grandiosen Highlight. Der Fluss Nam Hin Bun mündest in die 7,5 km lange Kong Lor Höhle und bildet diesen spektakulären Underground River. Die Karst - und Kalkstein-Dome sind bis zu 90 m breit und 100 m hoch. Wie ein riesiges Zackiges Maul öffnet sich im Fels ein Tor, durch das wir per Boot starten. Immer nur zu zweit auf einem wackeligen schmalen Holzboot, der Bootsmann hinten am Außenborder. Ausgerüstet mit Schwimmwesten und Taschenlampen geht es los. Einige Male geht es zu Fuß vorbei an erstaunlichen Gebilden, die die Natur über Jahrtausende hinweg geschaffen hat. Stalaktiten und Stalagmiten, wie wir sie in diesen Ausmaßen noch nie live gesehen haben. Wieder im Boot geht es weiter durch stockdunkle Nacht, wenn nicht der Suchscheinwerfer des Kapitäns immer wieder seine Fahrrinne auslotet. Der Wasserstand ist niedrig, so müssen wir an einer Stelle aussteigen und die Guides hieven ihre Boote stromaufwärts über die Engstelle, bevor es weiter gehen kann. Einmal erspäht der Schein meiner Taschenlampe eine helle Fläche an der Decke, übersät mit hunderten schlafenden Fledermäusen.. Am anderen Ende geht es raus aus dem Schlund - eine kurze Pause, ein Getränk, wer möchte kann was essen - dann wieder 25 Minuten retour durch pechschwarzen Nacht, durchbrochen nur vom Schein der Lampen. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Zurück am Einstieg gibt es noch diese herrliche Badegumpe mit Blick auf das Eingangstor.