Abschluss  Laos

Laos erscheint mir nicht als das Land der Elefanten - derer gibt es leider nicht mehr so viele. Aber auf jeden Fall ist es das Land der morgendlichen Kampfschrei-Hähne!! Ganz egal ob in der Stadt oder am Land, der Morgengruß in Dauerschleife ist garantiert. Laos ist auch ein sehr einfach zu bereisen des Land. 

Laos ist einer der weltweit einzigen 5 Staaten, die von einer kommunistischen Einheitspartei geführt werden. Menschenrechte werden immer wieder mit Füßen getreten. Das bemerkt der Tourist allerdings nicht, davon lese ich nur. Und doch hat sich das Land auch schon sehr geöffnet, versucht an einigen Zipfeln des Kapitalismus anzudocken.

Organisatorisch ist das Land auch nach 15 Jahren immer noch chaotisch, aber immer dominiert die Freundlichkeit seiner Bewohner. Von diversen schlitzohrigen TukTuk Fahrern mal abgesehen. Aber diese speziellen Fahrer gehören meiner Einschätzung nach einer ganz speziellen indigenen Minderheit hat, die jedoch nach ganz Südostasien migriert ist. Also nichts speziell Laotisches. Mit Erfahrung kann man dem Treiben aber auch Widerstand entgegensetzen.

Wie einfach hier doch alles ist. Scheinbar nichts muss irgendwelchen Ansprüchen gerecht werden. Kein laotischer Fliesenleger würde bei uns seinen Job behalten, kein Stiegenbauer die Lizenz für eine weitere erhalten, kaum eine Kellnerin eine Verlängerung ihres Arbeitsvertrages bekommen. Hier ist alles "irgendwie". Ich frage mich, ob das Druck aus der Gesellschaft nimmt, wenn die Ansprüche so gering sind. Wahrscheinlich. Lieber wird weiter alles in unserem Sinne stümperhaft und irgendwie gemacht, als an einer Verbesserung getüftelt. Und wohl deshalb können sie auch selbst so einfach in ihren 4 Wänden (wenn überhaupt vorhanden) leben. Lieber hart am schmutzigen Boden sitzen, als an einer Sitzgelegenheit basteln. Man kann das natürlich "laotische Gelassenheit" nennen. Mir verdeutlicht es nur wiederholt, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Menschen in unterschiedlichen Gesellschaften sind. 

Immer wieder fällt auf, dass der Zuständigkeitsbereich eines jeden in seinem Job extrem klein ist! Mit dieser geringen Wirksamkeit scheint man aber auch zufrieden zu sein. Wenn immer man sich in einen Laden oder in ein Restaurant begibt, lohnt ein kurzer Blick hinter die Theke, ob nicht doch dort die Schlafstatt der Bedienung liegt. Sehr oft werden wir hier fündig. Manchmal auch einfach zwischen den gestapelten Waren irgendwo am Boden.

Der Norden war schön - geprägt vom Leben am Wasser und den schönen Tempeln in Luang Prabang. Das Weiterkommen per Boot, Zug und Bus hat so seine Tücken, aber es funktioniert - kleine Reiseabenteuer inbegriffen. Jetzt, hier im Süden gefällt mir die Landschaft noch besser. Eben sitze ich auf unserer Terrasse, blicke hinunter an den Fluss, wo Wasserbüffel den Vormittag genießen. Das nenne ich nun wirklich gelebte Gelassenheit - von den Büffeln wie auch von mir. 

Noch etwas bestimmt Laos unweigerlich - die Einflussnahme des mächtigen Nachbarn China. Laos ist arm, braucht also Geld und verkauft Teile seines Landes. Es werden riesige Staudammprojekte entlang des Mekong gebaut, dafür Menschen umgesiedelt, Natur in großem Maße zerstört. Der so gewonnene Strom wird größtenteils an Nachbarländer verkauft, um Einnahmen zu sichern. Vieles wird von China finanziert, wodurch sich Laos abhängig macht. Und einige Dämme hat sich China bereits als Betreiber-Eigentum gesichert. So versucht China auch immer mehr, seine Übermacht in Südostasien auszubauen.

 

Wir haben dieses Land diesmal noch intensiver erlebt, als vor 15 Jahren und es war den Aufwand wert. Wer das Reiseleben Südostasien mag wird es hier noch lieber mögen. Was Laos fehlt, ist allerdings das Meer. Und deshalb zieht es uns nach 30 Tagen nun zurück nach Thailand auf unsere Lieblingsinsel......