Neue Reise - altes Ziel

 

Ein neues Frühjahr, neue Pläne, neue Ausrüstung – ein altes Ziel: Griechenland und der Balkan. Unser Dicker wird vorbereitet, angepasst und beladen. Diesmal haben wir zusätzlich noch Schlauchkanu, 5 PS Außenborder, KTM 690, neue Kamera und eine Fotodrohne mit an Bord. Gerade noch rechtzeitig vor dem mittlerweile anscheinend obligatorischen Aprilschnee und –frost fahren wir über die Pack. Minus 2 Grad zeigt das Thermometer und leichtes Schneegestöber begleitet uns. Sicherheitshalber schütte ich zu Hause noch 3 Liter Benzin in den Tank, um sicher zu gehen, dass der Diesel nicht flockt. Alles geht gut bis Udine, als die Reise auch schon wieder fast zu Ende wäre. Ich überquere (oder habe es wenigstens vor) zu Fuß eine Schnellstraße, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen, und bleibe beim Übersteigen der Leitplanke mit dem Fuß an derselben hängen. Oberkörper und Schwerpunkt sind bereits auf der anderen Seite der Eisenschiene, der Fuß kann nicht folgen, mein statisches Gleichgewicht gerät völlig aus dem Lot. So muss es sich wohl für eine Eiche anfühlen, wenn sie gefällt wird und in Zeitlupe der Schwerkraft folgt. (Elke schmunzelt über meinen Vergleich mit der Eiche, und ich weiß gar nicht warum???). Ich versuche verzweifelt noch im Fallen  den Fuß loszubekommen  – vergeblich. Ungebremst und ohne jegliche Möglichkeit irgendetwas zu tun,  kommt der Asphalt auf mich zu. Es gelingt mir noch, irgendwie zu realisieren, dass eh kein Auto kommt und drehe mich  ein wenig zur Seite. Dann klatsche ich mit voller Wucht mit der Schulter zuerst auf die Fahrbahn. Der Schaden ist beträchtlich. Finger aufgerissen, Schulter und Oberarme geprellt, Handgelenk gestaucht – aber zum Glück nichts gebrochen. Ich scheine aber dennoch einen kleinen Schock davongetragen zu haben, wie mir Elke bestätigt. Die Lust am Rest des Tages ist völlig dahin. Ich dirigiere Styros noch bis in den Hafen von Venedig und freue mich nur noch auf eine Dusche und das Bett am Schiff.

 

Genug Aufregung für den Beginn. Die Überfahrt gewährt uns schließlich eine Ruhepause, in der wir uns langsam auf Griechenland einstimmen. Unser Reiseführer in Griechenland von damals hatte leider keine Zeit. Pelops ist eigenständig in göttlicher Mission unterwegs. Doch, so nahe an Athen, war es gar nicht schwierig einen nicht minder interessanten Wegbegleiter zu finden: Platon himself hat sich für uns Zeit genommen! Er konnte sich von seinem geliebten Marktplatz auf der Akropolis in Athen losreißen und leistet den Gästen aus dem Ausland gerne Gesellschaft. Wir sind gespannt – es warten viele Fragen auf ihn, aber ohne Zweifel auch auf uns! Es wäre nicht Platon, wenn es nicht so kommen würde.  Derzeit wissen wir nur eines: Nämlich, dass wir nichts wissen. Auch wenn wir längst nicht so klug sind, wie er, diese Weisheit hat uns Platons Lehrer Sokrates hinterlassen. Man darf  auf  Weiteres gespannt sein …

 

Vorerst lassen wir den guten Mann aber erst mal in Ruhe – er hat einen weiten Weg von Athen nach Delphi wo wir uns treffen werden. Wir reisen inzwischen langsam und alleine von Patras über die Meerenge von  Andirrio auf´s

 

„ Festland „ und verbringen die erste Nacht in einem netten Örtchen namens Nafpaktos.

 

Vorerst lassen wir den guten Mann aber erst mal in Ruhe – er hat einen weiten Weg von Athen nach Delphi wo wir uns treffen werden. Wir reisen inzwischen langsam und alleine von Patras über die Meerenge von  Andirrio auf´s „ Festland „ und verbringen die erste Nacht in einem netten Örtchen namens Nafpaktos. Dieses Mal nähern wir uns mit Bedacht an und fahren nicht über die moderne Brücke sondern nehmen so wie früher auch die langsame Fähre. Auf alle Fälle spannend ist der Kontrast der hypermodernen Brücke und der alten Befestigungsanlagen dies- und jenseits der Meerenge.