Die Natur als Landschaftsgärtner
Wenn ich Andre Heller höre, wie er Gärten besingt, dann ist das natürlich ganz A.Heller - so lyrisch und so märchenhaft, wie er eben nach außen tritt. Verewigt in den Gärten, die er gestalten ließ – in Italien und Marokko. Ich mag das. Nicht jede Textzeile erschließt mir immer gleich den ganzen Sinn seiner Worte, so ist Heller. Aber immer ist es eine wundervolle Symphonie, in der diese Worte zu schwingen beginnen. Daran muss ich denken, wenn ich auf dieser Reise so viele Male durch kniehohes Gras gehe und unzählige Blumen meine Beine umspielen. Wie eine bunte Decke legt sich das Blumenmeer über die Landschaft.
Wir fahren durch riesige Olivenhaine und mancherorts steigt mir der typische Duft frisch gepresster Oliven in die Nase. Zu Füßen der Olivenbäume hat roter Klatschmohn sein Zuhause gefunden. Welch wunderbarer Kontrast im üppigen Grün der saftigen Wiesen. Manche Küstenregionen trotzen beständig dem Wind und auch die Flora hat sich dieser Naturgewalt angepasst und die Pflanzen sind hier niedriger und robuster. Flauschige, farbenfrohe Polster zieren die Hänge. Ein Meer aus gelben Blüten, zwischen dunkellila Disteln oder weißen Kamillen begleitet unsere Fahrt. Und alles duftet einem olfaktorischen Feuerwerk gleich. Mohnblumen, Margeriten, Ringelblumen und Veilchen geben sich mit wildem Oregano, Salbei und Rosmarin ein Stelldichein. Wir können uns gar nicht sattsehen und sattriechen – und ich muss wieder an Andre Heller denken, an all seine lyrischen Worte über Gärten. Genau so ist nämlich die Natur im Frühjahr in Griechenland – ein meisterhaftes Gedicht.