Montenegro

Albanien

und

Nordmazedonien

Kotor – Shkodra – Kruja - Ohrid

 

Es geht direkt weiter nach Süden, ca 200 km von Mostar nach Kotor. Christian erwartet sich dann von mir, die strategisch beste Streckenführung dafür zu wählen – soll heißen, keine unnötigen Kilometer, wenig Lastwechsel rauf und runter, am besten durch ansprechende Landschaft und mit geeignetem Pausenplatz dazwischen irgendwo an einem See. Yes Sir, I can!!!! ….sorry,…can not! Die eierlegende Wollmilchsau hat noch niemand wirklich gesehen, die gibt’s halt nicht! Und so kurbeln wir Hügel rauf und Hügel wieder runter, es windet sich durchs Gebirge - es heißt ja auch Monte(!)negro – alles klar?! - der Diesel rinnt, der Styros schnauft und Christian gleich dazu!

Aber dann sehen wir sie schon von oben, die Bucht von Kotor! Ging ja alles perfekt, wie ich`s gesagt habe! Die 30 km lange Bucht wird von fast 1900 m hohen Kalksteinbergen eingefasst und so bildet dieser Fjord einen perfekten Hafen. Es wundert einen wirklich, dass über die Jahrhunderte dennoch so viele Machtwechsel stattgefunden haben und sich immer wieder ein neuer Aggressor dieser Festung näherte. Reiner Selbstmord, könnte man meinen. Doch nicht ganz, manchmal hat es funktioniert. Die mittelalterliche Stadt zu Füßen des Lovcen Gebirgsmassivs beeindruckt uns bereits zum wiederholten Mal. Wir parken fußläufig zur Altstadt, ganz gratis geht es hier allerdings nicht mehr (so wie noch bei unserem letzten Besuch). Die kopfsteingepflasterten Gassen mit ihren Cafes und Geschäften laden zum Flanieren ein – wäre es nicht mittlerweile echt empfindlich kalt und v.a. windig geworden. Wir flüchten in die Sonne und danach gerne in den warmen LKW. Und in der Früh heißt`s dann bei 5 Grad Außen- und 16 Grad Innentemperatur tatsächlich einheizen! Hoch über der Stadt thront die Burg San Giovanni und zumindest beim Aufstieg über die 1300 Stufen wird’s uns warm. Eine Kaltfront hat nicht nur die Heimat sondern auch den Balkan hier erwischt. Und so ist die Luft zwar meist klar, weil mittlerweile auch wieder regenfrei und trocken, aber eben noch empfindlich kühl!

Nächster Stop: Albanien, Campingplatz Shkodra Lake Resort. Auch wenn wir es sonst tunslichst vermeiden Campingplätze aufzusuchen - sind wir doch autark und haben uns diese Art des Fortkommen auf die abenteuergepeitschte LKW-Karosserie gestanzt - so kommen wir hier doch sehr gerne her. Der Platz öffnet überhaupt erst morgen, also sind wir heute die ersten Gäste und haben das wunderschöne Seegrundstück ganz für uns alleineJ. Ein paar Serviceeinheiten stehen nun an – an Styros und auch an uns. Kurz vor der Ankunft hier leuchtete plötzlich ein Lämpchen auf „Dieseldurchfluss prüfen“ auf. Au Backe, was soll das bedeuten? Also wirft sich Christian wieder in den neuen weinroten Blaumax und liegt flach unter Styros, der gottseidank ja ein bisschen Bewegungsfreiheit untendrum ermöglicht. Und siehe da, der erste Vorfilter vor dem Separfilter (hab bzgl. der Formulierung nachgefragt J!) zeigt einen braunen schlatzigen Überzug! Der Übeltäter scheint gefunden, doch was hat ihn dazu gemacht? Diese Frage steht noch im Raum!! Doch was nicht sein darf, kann auch nicht sein! Und Dieselpest, nein, nein, ganz unmöglich…..Es muss eine zufällige Anhäufung an Schlatzpartikeln gewesen sein, der wir jetzt aber gar keine weitere Bedeutung mehr geben wollen. Ende und aus! Jetzt kann man zum nächsten Schritt übergehen, zur ganz persönlichen Human-Restaurierung…….. heute mal mit ganz (!!!!!!!!) viel WasserJ. Der Filter ist wieder sauber, der Bart im G`sicht und auf den Beinen (meinen) ist ab – Ende gut, alles gut, ab morgen sind wir wieder autark auf 12 m²!

Der letzte Stop auf albanischem Boden in Kruja ist … na ja … halt ein Abstecher on the way. Wir stehen günstig zur Burgbesichtigung, dafür auf unebener, staubiger Fläche mit Blick auf die Straße, und das Essen in der Stadt ist mäßig, dafür ist der Sonnenuntergang ausgefallen, weil bewölkt J.

 

Die nächste Nacht verbringen wir in Ohrid am See in Nordmazedonien. Der Platz ist uns gut bekannt und er ist immer noch einladend. Es regnet zwar und ist saukalt, aber der Blick auf den See und die angezuckerten Berggipfel ist schön. So verbringen wir eine letzte ruhige Nacht bevor es wieder in die heimatliche EU, nach Griechenland geht…..weiter auf unserem noch langen Weg nach Osten ….