Sehnsucht nach Apfelmus und Topfenknödel
Der Reisende ist grundsätzlich experimentierfreudig. Wer ohne das obligatorische Schnitzel am Sonntag nicht auskommt und maximal die Alternative Picatta milanese zulässt, weil da immerhin auch ein Schnitzerl dabei ist, der wird auf diesem Globus nicht weit kommen und muss leider in Caorle wieder kehrt machen. Schade aber eigentlich, denn die Vielfalt in den Kochtöpfen dieser Welt ist riesig. Auch unserem durchaus weltoffenen Gaumen hat nicht ausnahmslos alles gemundet, seine Vorlieben darf man sich schon behalten. Schließlich geht alles, was wir riechen und somit dann auch essen, ganz schnell in unser olfaktorisches Gedächtnis, einen der ältesten Teile unseres Gehirns über. „Von den Süßen Früchten darfst du kosten ...“ hat schon Manchen vor Unheil und Tod bewahrt, also erhalten wir uns doch unsere entwicklungsgeschichtlichen Erfahrungen, die unser Überleben gesichert haben und vertrauen auf unseren bewährten Geschmackssinn. Wenn beim Kauen sich der Inhalt im Mund ganz von alleine ständig verdoppelt, obwohl man doch denselben Mahlmechanismus anwendet wie immer, dann ist irgendetwas „faul“ an diesem Essen. Diese Erkenntnis habe ich mir zur Maxime erklärt. Doch ganz sicher, gibt es keine Überlieferung, dass ein echtes Indisches Curry, ein Paneer butter marsala oder auch eine Thailändische Tom Yam nicht auch für Langnasen und Farangs wie uns ein echtes Highlight sein darf.....